Laut DI Günter Griesmayr, dem Vorstandsvorsitzenden der Agrarmarkt Austria (AMA), haben unsere Bäuerinnen und Bauern trotz schwieriger Wetterbedingungen und den Herausforderungen des Klimawandels eine überdurchschnittliche Getreideernte erzielt. Die diesjährige Getreideproduktion (ohne Mais) wird auf etwa 3,2 Millionen Tonnen geschätzt und liegt dank höherer Erträge pro Hektar und einer größeren Anbaufläche über dem Niveau des Vorjahres. Die prognostizierte Gesamtproduktion (einschließlich Mais) wird in diesem Jahr mit 5,5 Millionen Tonnen das Vorjahr übertreffen.
Weizen und Roggen verzeichnen erneute Flächenausdehnung
Der Anbau von Weichweizen in Österreich hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 2.923 Hektar vergrößert. Dies könnte auf die gestiegenen Preise im Jahr 2022 zurückzuführen sein. Auch der Anbau von Roggen, dem zweitwichtigsten Getreide, hat in diesem Jahr eine starke Zunahme von 4.098 Hektar verzeichnet, nachdem er im Vorjahr nur geringfügig gewachsen war.
Anbauverhalten von Landwirten: Herbstaussaat im Vordergrund
Wintergetreideanbau wächst, Sommergetreideflächen schrumpfen. Sommergerste und Hafer verlieren an Fläche, während Weichweizen und Wintergerste leicht zunehmen. Hartweizenanbau verschiebt sich in Richtung Herbstanbau. Winterhartweizenfläche steigt, Sommerhartweizenfläche sinkt.
Maisanbau wächst stark, Kürbisanbau schrumpft um 25%
Körnermais verzeichnet ein starkes Wachstum und übertrifft die Fläche der letzten drei Jahre. Der Maisanbau profitiert von einem Rückgang der Kürbis- und Sojabohnenflächen, obwohl die Preise gesunken sind. Die Sojabohnenfläche hat sich teilweise verringert, nachdem sie im Vorjahr stark angestiegen war. Öl- und Speisekürbis haben ein Viertel ihrer Anbaufläche verloren. Ölraps setzt seinen Abwärtstrend fort, während die Ölsonnenblumenfläche nahezu unverändert bleibt. Das geplante Flächenwachstum von Zuckerrüben wurde aufgrund von Schädlingsproblemen reduziert. Die Anbaufläche von Speisekartoffeln ist im Vergleich zum Vorjahr gesunken und hat in den letzten zehn Jahren um 8% abgenommen.
Regenfälle führen zu positivem Ertrag
Das Ackerbaujahr begann mit einer problemlosen Aussaat von Weichweizen im Herbst. Allerdings fehlte es an Winterfeuchtigkeit für das Wachstum. Im März und April gab es gute Bestockung und viele Ähren pro Quadratmeter. Im Mai wurden viele Körner pro Ähre gebildet. Die Ernte verlief in den Hauptanbaugebieten zügig, obwohl es regional zu Unwettern kam. Ing. Lorenz Mayr, AMA-Verwaltungsratsvorsitzender, weist darauf hin, dass die Arbeit des ganzen Jahres durch Starkregen, Hagel oder Sturm schnell zunichte gemacht werden kann.
Herausforderungen für die Herbsternte durch Hitzewelle und Trockenheit
Im Jahr 2023 begann die Jugendentwicklung der Herbsternte-Kulturen (Mais, Sojabohne, Sonnenblumen, Zuckerrüben) aufgrund niedriger Temperaturen im April und Mai langsam. Die Trockenheit im Juli führte zu Schäden in den Maisbeständen während der kritischen Maisblüte, was die Befruchtung beeinträchtigte. Daher wird voraussichtlich eine durchschnittliche Maisernte erwartet. Auch die Bestände von Sojabohnen, Sonnenblumen und Zuckerrüben wurden unterschiedlich stark von Hitze und Trockenheit beeinflusst.