Ein tragischer Unfall ereignete sich am Montagabend auf dem Truppenübungsplatz Allentsteig im Waldviertel. Ein Kampfpanzer Leopard des Panzerbataillons 14 aus Wels, der mit vier Soldaten an Bord war, durchbrach gegen 17 Uhr ein Brückengeländer und stürzte mehr als zehn Meter über die Seebrücke beim Stadtsee Allentsteig ab. Dabei kam ein 24-jähriger Unteroffizier aus dem Bezirk Ried im Innkreis ums Leben.
Weitere Soldaten leicht verletzt
Die drei weiteren Soldaten, ein 23-jähriger Unteroffizier aus Grieskirchen und zwei Grundwehrdiener im Alter von 19 und 20 Jahren aus dem Bezirk Wels-Land, wurden nach dem Unfall leicht verletzt und zur Behandlung ins Landesklinikum Horn gebracht.
Polizei und Bundesheer im Einsatz
Das Landeskriminalamt Niederösterreich hat am Dienstagmorgen an der Unfallstelle die Ermittlungen fortgesetzt. „Es ist eine kriminaltechnische Untersuchung des Panzers durch die Staatsanwaltschaft angeordnet“, erklärte der Polizeisprecher Raimund Schwaigerlehner. Die Staatsanwaltschaft Krems ermittelt wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung. Am Dienstagnachmittag hat das Bundesheer mit der Bergung des Kampfpanzers begonnen, bestätigte Heeressprecher Michael Bauer. Hierbei kamen schwere Bergepanzer „M88“ und ein „Greif“ zum Einsatz.
Untersuchung der Unfallursache
Parallel zu den Ermittlungen der Polizei und Staatsanwaltschaft führt auch die Unfallkommission des Militärkommandos Niederösterreich eine Untersuchung durch. Es werden verschiedene mögliche Ursachen des Unfalls in Betracht gezogen: ein technisches Gebrechen am Panzer, ein menschliches Versagen oder äußere Einflüsse wie Glatteis oder Nebel.
Der verunglückte Unteroffizier
Der verunglückte 24-Jährige war der Kommandant der Panzerbesatzung und befand sich zum Zeitpunkt des Unfalls auf dem Kommandantenplatz des Panzers. „Der Unteroffizier wurde durch den Unfall zwischen Panzer und Boden eingeklemmt. Die anderen Insassen wurden ins Krankenhaus gebracht, untersucht und psychologisch betreut“, sagte ein Sprecher des Bundesheeres. Gelenkt wurde der Leopard-Panzer von einem der Grundwehrdiener.
Panzer am Dienstag geborgen
Am Dienstag Nachmittag fand die Bergung des verunfallten Fahrzeugs aus dem anspruchsvollen Terrain statt. Es war eine komplizierte Aufgabe, da das Militärfahrzeug aus dem Gestrüpp herausgeschnitten werden musste. Alle Bäume an dem Abhang wurden entfernt, mit Ausnahme eines Baums, der zur Stabilisierung des seitlich gekippten Panzers beitrug.
Laufende Übung des Panzerbataillons
Das Panzerbataillon aus der Hessen-Kaserne in Wels befindet sich in der dritten Übungswoche auf dem Truppenübungsplatz in Allentsteig. Die Grundwehrdiener sind im Juli eingerückt.
Der Unfall stellt ein schweres Ereignis für das Bundesheer und die Angehörigen des verunglückten Soldaten dar. Die Ermittlungen zur Klärung der Unfallursache sind in vollem Gange.