Mit dem Start der „Upcycle“-Anlage in Pöchlarn wird Österreich Zeuge einer revolutionären Entwicklung im Bereich des Kunststoff-Recyclings. Diese Initiative markiert den Beginn einer neuen Ära der Abfallverwertung, indem sie eine Lösung für das langjährige Problem der Nicht-Recycelbarkeit bestimmter Kunststoffverpackungen bietet. Die Altstoff Recycling Austria (ARA) und die Firma SRP Sekundär Rohstoff Produktion GmbH haben ihre Kräfte gebündelt, um eine innovative Polyolefin-Aufbereitungsanlage in Betrieb zu nehmen, die bis zu 50 Prozent der Wertstoffe aus Sortierresten zurückgewinnen kann, welche bisher keine andere Wahl hatten, als thermisch verwertet zu werden.
Das Problem der Kunststoffverwertung liegt darin, dass nicht alle Kunststoffverpackungen für das Recycling geeignet sind. Verpackungen, die zu stark verschmutzt, zu klein sind oder aus verschiedenen chemischen Stoffen bestehen, wurden bisher als nicht recycelbar eingestuft und mussten verbrannt werden. Die „Upcycle“-Anlage zielt darauf ab, diesen Kreislauf zu durchbrechen, indem sie ein Verfahren einführt, das auch diese schwer recycelbaren Kunststoffe in den Recyclingprozess einbezieht.
Die Anlage wird sowohl Mischkunststofffraktionen, die typischerweise im Gelben Sack gesammelt werden, als auch Kunststoffabfälle aus der gewerblichen Sammlung aufbereiten. Mit einer beeindruckenden Kapazität von bis zu 30.000 Tonnen pro Jahr – was einer Verarbeitungsgeschwindigkeit von 5 Tonnen pro Stunde entspricht – hat sich die „Upcycle“-Anlage zum Ziel gesetzt, einen signifikanten Anteil der anfallenden Mischkunststoffe zu verarbeiten.
Der Standort Pöchlarn wurde bewusst gewählt, um eine 360-Grad-Kreislaufwirtschaft zu fördern und eine synergetische Zusammenarbeit zwischen Kommunen, Entsorgungsunternehmen, der Zementindustrie und anderen Partnern zu ermöglichen. Diese Kooperation unterstreicht das gemeinsame Engagement für eine nachhaltigere Zukunft und die Reduktion der Umweltbelastung durch Abfall.