Das Kamptal, eine bedeutende Weinregion in Niederösterreich, hat kürzlich umfassende Änderungen für seine Herkunftsweine eingeführt. Mit einem klaren Fokus auf Nachhaltigkeit und ökologische Bewirtschaftung müssen ab dem Jahrgang 2025 alle Weine, die das Label „Kamptal DAC“ tragen, entweder biologisch oder nachhaltig zertifiziert sein. Diese Maßnahme stellt einen wichtigen Schritt in Richtung einer umweltfreundlicheren und zukunftsfähigen Weinproduktion dar. Insgesamt bewirtschaften rund 550 Weingüter die 3.560 Hektar große Rebfläche der Region.
Strengere Regeln für Herkunftsbezeichnungen
Ab dem Jahrgang 2024 gelten ebenfalls neue Anforderungen für die Herkunftsbezeichnungen. Nicht nur Weine mit der Bezeichnung „Kamptal DAC“, sondern auch Ortsweine und Riedenweine müssen künftig die DAC-Bedingungen erfüllen. Damit sind stilistische und sortenmäßige Vorgaben gesetzlich für kleinere Herkunftseinheiten definiert. Dies verbessert die klare Erkennbarkeit der Herkunft und die Einhaltung der Appellationsregeln.
Fokus auf Burgundersorten und klare Etikettierung
Erstmals werden die Burgundersorten Chardonnay, Weißburgunder und Grauburgunder offiziell in das Rebsortiment der Kamptal-Weine aufgenommen. Diese Maßnahme soll der klimatischen Entwicklung Rechnung tragen und das Sortenspektrum erweitern. Zusätzlich wird festgelegt, dass der Name der Herkunft, wie Kamptal oder der spezifische Ortsname, auf dem Etikett mindestens doppelt so groß wie die Rebsortenbezeichnung dargestellt werden muss. Diese Klarheit auf den Flaschenetiketten unterstreicht die Bedeutung der regionalen Identität und soll die Wiedererkennbarkeit der Weine fördern.
Einheitliche Kommunikation für ein gestärktes Profil
Rudi Rabl, Obmann des Regionalen Weinkomitees Kamptal, betont die Bedeutung dieser gemeinschaftlichen Anpassungen: „Herkunftsvermarktung ist eine gemeinsame Anstrengung, und es ist wesentlich, dass jedes Weingut im Gebiet von der gemeinsamen Kommunikation profitieren kann.“ Mit den neuen Vorschriften wird das Kamptal auf nationalen und internationalen Märkten ein noch deutlicheres Profil erhalten und seine Stellung als exportstarke Region festigen. Schon jetzt beträgt der Exportanteil der Kamptal-Weine über 25 %.
Über das Kamptal
Das Kamptal ist das drittgrößte Weinbaugebiet Österreichs. Es zeichnet sich durch eine Anbaufläche aus, die zu 55 % mit Grünem Veltliner und zu 10 % mit Riesling bepflanzt ist. Der Anteil der Burgunder-Sorten, der derzeit 5 % beträgt, wird aufgrund der klimatischen Veränderungen voraussichtlich steigen. Aktuell tragen rund 40 % der Weine des Kamptals das Kamptal-DAC-Siegel; Weine, die nicht diesen Regelungen entsprechen, werden unter der Herkunftsbezeichnung „Niederösterreich“ vermarktet.
Die Einführung dieser Neuerungen zeigt das Engagement der Winzer und der Verantwortlichen im Kamptal für eine nachhaltige Zukunft und für die Stärkung der regionalen Weinkultur. Mit einem klaren Herkunftsprofil und einem Fokus auf biologische Bewirtschaftung setzt das Kamptal Maßstäbe für den österreichischen Weinbau und darüber hinaus.