Mit der Inbetriebnahme der neuen Maschine 1 wurde heute eines der bedeutendsten Revitalisierungsprojekte der österreichischen Wasserkraft abgeschlossen. Im ältesten Donaukraftwerk Ybbs-Persenbeug wurden in den vergangenen acht Jahren alle sechs aus den 1950er-Jahren stammenden Turbinen und Generatoren durch moderne, hocheffiziente Maschinensätze ersetzt. VERBUND investierte hundert Millionen Euro in das Donaukraftwerk, das künftig jährlich etwa 1,4 Milliarden Kilowattstunden erneuerbaren Strom aus Wasserkraft zur Stromversorgung in Österreich bereitstellt.
„Der heutige Tag unterstreicht Niederösterreichs Position als Land der Erneuerbaren Energie“, so der Zweite Präsident des niederösterreichischen Landtages, Karl Moser, in Vertretung von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner anlässlich der heutigen feierlichen Inbetriebnahme der neuen Maschine 1 im Donaukraftwerk Ybbs-Persenbeug: „Was vergangene Generationen geschaffen haben in Ybbs, haben die Betreiber mit großem Aufwand gepflegt und unglaublich verbessert. Im Kampf gegen die Energiekrise zählt jede zusätzliche Kilowattstunde, und Ybbs-Persenbeug liefert Millionen davon. Wir danken allen Projektbeteiligten und wünschen Glück auf für die Erneuerbare Energie!“
Mehr erneuerbarer Strom nach Einbau neuester Turbinen und Generatoren
Nach Abschluss der umfassenden Revitalisierung erzeugt das Donaukraftwerk Ybbs-Persenbeug deutlich mehr erneuerbaren Strom: „Das hier erfolgreich umgesetzte Erneuerungsprojekt ist ein Musterbeispiel für unseren Kampf gegen die Klimakrise“, sagt Achim Kaspar, als Mitglied im Vorstand von VERBUND zuständig für Erzeugung, Digitalisierung und Nachhaltigkeit.
„Die Summe aus vielen großen und kleinen Maßnahmen ermöglicht es, an unseren Bestandsanlagen zusätzliche, CO2-freie Energie zu gewinnen. Die hier am Standort gewonnene Mehrerzeugung entspricht der Jahresproduktion eines durchschnittlichen, mittelgroßen Laufkraftwerks in Österreich! So wird das Kraftwerk Ybbs-Persenbeug nach der damaligen historischen Leistung in der Zeit des Wiederaufbaus erneut zu einem Symbol für Generationen: als wichtiger Baustein für unsere saubere, heimische und erneuerbare Energiezukunft“, so VERBUND-COO Achim Kaspar.
Wasserkraft ist die tragende Säule der Energiewende
Michael Amerer, Geschäftsführer der VERBUND Hydro Power GmbH, erläutert die Bedeutung der Revitalisierung: „Mit der Investition von hundert Millionen Euro schaffen wir nachhaltige Werte. Die Wasserkraft als zuverlässigste aller Erneuerbaren Energien ist die tragende Säule der Stromversorgung in Österreich, die zusätzlich den Einsatz volatiler Erzeugungsformen mit der notwendigen Netzsicherheit stützt. Zusammen mit den beiden aktuell laufenden Revitalisierungen in Ottensheim-Wilhering und Wallsee-Mitterkirchen ist das Erneuerungsprojekt hier am Standort ein weiterer wichtiger Schritt hin zu mehr Versorgungssicherheit.“
„Besonders stolz macht uns bei diesem Erneuerungsprojekt die Leistung unserer eigenen Mitarbeitenden. Hier im Kraftwerk Ybbs-Persenbeug konnten wir den komplexen Austausch von Maschinen, Elektrik und Leittechnik im großen Stil mit unseren eigenen Expert:innen durchführen. Das Wissen um die Effizienzverbesserung, das wir hier erworben haben, ist von unschätzbarem Wert für weitere Projekte. Weil wir sukzessive alle unsere Anlagen nach noch vorhandenen Erzeugungspotenzialen untersuchen und diese – wenn wirtschaftlich darstellbar – auch gerne heben“, so Karl Heinz Gruber, Geschäftsführer der VERBUND Hydro Power GmbH. „Damit tragen wir unseren Teil zur Erreichung der Wasserkraft-Ausbauziele der Bundesregierung bei“.
Nachhaltiger Strom aus heimischer Wasserkraft für kommende Generationen
Die Errichtung des Kraftwerks Ybbs-Persenbeug zählte nach dem 2. Weltkrieg zu den Pionier-Projekten des Wiederaufbaus in Österreich. Mit einer Investition in Höhe von hundert Millionen Euro wurden alle sechs aus den 1950er-Jahren stammenden Maschinensätze des Kraftwerks erneuert, womit sich die Erzeugung um mehr als 77 Mio. Kilowattstunden (kWh) auf in Summe 1,4 Mrd. kWh erhöht und die Zuverlässigkeit nochmals verbessert werden konnte. Die damit erreichte Effizienzsteigerung von 6 % entspricht dem Jahresstromverbrauch von 22.000 Haushalten und einer Einsparung von jährlich 62.000 Tonnen CO2-Emissionen. Und das alles, ohne baulich in die Umgebung eingreifen zu müssen.
Ergänzend zur Effizienzsteigerung wurden in den vergangenen Jahren im Umfeld des Kraftwerks Ybbs-Persenbeug im Zuge des LIFE-Projekts „Netzwerk Donau“ erfolgreich Maßnahmen zur Verbesserung des Lebensraums Donau umgesetzt. Weitere, noch deutlich darüber hinausgehende Ökomaßnahmen werden in den kommenden Jahren im Rahmen des EU-LIFE-Projektes „Bluebelt Danube-Inn“ realisiert. Dazu zählt u.a. auch eine moderne Organismenwanderhilfe, damit Fische und andere Wasserlebewesen das Donaukraftwerk passieren können.