Die bekannte Bäckerei Hager aus St. Pölten hatte ihr einst unter dem Namen „Sankt Pöltner“-Brot geführtes Produkt zu „Sankt Pöltner*in“-Brot umgetauft, in einer beabsichtigten Geste, die Vielfalt der Menschen zu feiern, die an seiner Herstellung beteiligt sind. Doch nach heftiger Kritik und negativen Reaktionen in sozialen Medien hat sich die Bäckerei entschieden, die Namensänderung zurückzunehmen.
Die ursprüngliche Namensänderung zielte darauf ab, die Mitarbeiter und Partner der Bäckerei durch den regionalen Schwerpunkt des Produkts hervorzuheben. „Es geht um die Vielfalt der Menschen und nicht um die Gender-Debatte“, betonte Alexander Hager, der Vertreter der Bäckerei.
Doch die Versuche der Bäckerei, diese Botschaft durch den Slogan „Ich bin St. Pöltner*in“ zu verbreiten, stießen auf Widerstand. „Die Umbenennung sollte unsere Verbindung zur Region zum Ausdruck bringen, aber das ging nach hinten los“, erklärte Hager.
Trotz der bevorstehenden Rückbenennung werden die bereits bestellten 15.000 Oblaten mit der Aufschrift „Sankt Pöltner*in“ weiterhin verwendet, bis sie aufgebraucht sind. Dies dürfte laut Schätzungen von Hager in etwas mehr als zwei Monaten der Fall sein. Auch das kleinere „St. Pöltner Junior“ wird vorübergehend mit diesen Oblaten versehen.
Das „St. Pöltner“ Brot hat seinen Namen von seinen regionalen Zutaten, darunter Waldstauedenroggen aus dem Bezirk St. Pöltner-Land, gekochte Kartoffeln und Bauernjoghurt. Diese lokalen Bestandteile machen das Produkt laut Hager etwas teurer, aber das Unternehmen plant, den regionalen Schwerpunkt weiter zu betonen.
Auch nach dieser Erfahrung mit dem Gendern im Produktnamen wird die Bäckerei Hager weiterhin bestrebt sein, die Menschen, die an der Herstellung ihrer Produkte beteiligt sind, in den Vordergrund zu stellen – wenn auch in einer anderen Form. Wie Hager feststellte, wurde beim Bestellen des Brotes ohnehin niemand gegendert.
Fotos: © Bäckerei Hager