Die Unwetter in Niederösterreich halten die Region weiterhin in Atem. Trotz leichter Entspannung an manchen Stellen bleibt das gesamte Bundesland auch am Montag Katastrophengebiet. Besonders angespannt ist die Lage entlang des Flusses Kamp, wo zahlreiche Gebäude evakuiert werden mussten. Viele der betroffenen Anwohner haben vorübergehend in Notunterkünften Zuflucht gefunden, da eine Rückkehr in ihre Häuser derzeit zu gefährlich ist.
Pegelstände des Kamps bleiben kritisch
Über Nacht sind die Pegelstände des Kamp-Flusses zwar um etwa einen Meter gesunken, doch laut Prognosen werden die Höchststände erst gegen Abend erwartet, voraussichtlich zwischen 20:00 Uhr und Mitternacht. Entwarnung kann daher für die Region noch nicht gegeben werden, insbesondere nicht für den Ottensteiner Stausee. In Gars am Kamp sind allein 130 Gebäude betroffen, und die Bewohner der evakuierten Häuser dürfen vorerst nicht zurückkehren.
Gefahr von Erdrutschen entlang der B20
Auch in anderen Teilen Niederösterreichs bleibt die Situation kritisch. Zwischen Traisen und Lilienfeld droht entlang der B20 ein Hang abzurutschen. Besorgniserregend ist dabei, dass auf dem Hang auch ein Wohnhaus steht, dessen Bewohner umgehend gewarnt wurden. Die Behörden überwachen die Situation genau, um bei Bedarf weitere Evakuierungen anzuordnen.
Eingeschränkter Schulbetrieb und ständige Updates
Neben den Problemen im Verkehrswesen sind auch die Bildungseinrichtungen betroffen. Bereits heute blieben rund 94 Schulen geschlossen, und in den kommenden Tagen werden weitere Schulen entweder komplett geschlossen bleiben oder nur eingeschränkt öffnen. Die betroffenen Schulen halten Eltern und Schüler über E-Mail, ihre Homepages sowie Social-Media-Kanäle ständig auf dem Laufenden.
Bundesheer und Feuerwehr im Einsatz
Unterdessen sind umfassende Hilfsmaßnahmen im Gange. Eine Hercules-Maschine des Bundesheeres landete heute in Tulln, um Paletten mit tausenden Sandsäcken in das betroffene Gebiet zu bringen, die im Laufe des Tages verteilt werden sollen. Auch aus anderen Bundesländern kommt Unterstützung: Am Montag entsandte der Kärntner Landesfeuerwehrverband 260 Einsatzkräfte nach Tulln, um die örtlichen Helfer zu unterstützen.
Die Lage in Niederösterreich bleibt somit angespannt, doch die Behörden und Hilfsdienste arbeiten rund um die Uhr daran, die Situation unter Kontrolle zu bringen und weitere Schäden zu verhindern.