Am 26. Jänner 2025 wählen nicht nur die Bürgerinnen und Bürger von Mautern, sondern ganz Niederösterreich neue Gemeinderäte. Mit ÖVP, SPÖ, Bürgerliste (BL), FPÖ, und NEOS treten in Mautern fünf Parteien an. Ein Blick zurück auf die letzten Gemeinderatswahlen sowie auf das Abschneiden der Parteien bei der Nationalratswahl 2024 zeigt spannende Tendenzen – und eröffnet sogar die Frage, ob die FPÖ die ÖVP in Mautern überholen könnte.

Rückblick: Veränderungen von 2015 bis 2020

• SPÖ im Aufwind: Mit einem Stimmenzuwachs von +8,25 % und zwei zusätzlichen Mandaten konnte die SPÖ 2020 Boden gutmachen.
• ÖVP stabil: Die ÖVP bleibt trotz eines leichten Rückgangs (-0,91 %) die stärkste Kraft mit 15 Mandaten.
• FPÖ und BL unter Druck: Die FPÖ verlor Stimmen und ein Mandat, ebenso die Bürgerliste (BL).
• Wahlbeteiligung: Die Wahlbeteiligung stieg von 61,56 % (2015) auf 63,49 % (2020). Dies entspricht einem Anstieg von 1,93 Prozentpunkten, trotz der insgesamt gesunkenen Zahl der Wahlberechtigten (-267 Personen).

Nationalratswahl 2024: Stimmungsbild in Mautern

Das Ergebnis der Nationalratswahl 2024 zeigt, wie sich der nationale Trend auch auf Mautern auswirkt:

• ÖVP-Verlust: Die ÖVP verlor in Mautern 10,3 % der Stimmen und büßte damit signifikant ein.
• SPÖ leicht gestärkt: Mit einem Zuwachs von 1,2 % bleibt die SPÖ eine stabile Größe in der Gemeinde.
• FPÖ im Aufwind: Die FPÖ erzielte ein starkes Plus von 9,1 % und könnte dieses Momentum auch für die Gemeinderatswahl nutzen.
• NEOS als Kleinpartei: Die NEOS erreichten in Mautern 2,0 % und könnten bei der Gemeinderatswahl erstmals vertreten sein.

Kann die FPÖ die ÖVP in Mautern überholen?

Die FPÖ hat bei der Nationalratswahl 2024 deutlich zugelegt, während die ÖVP stark an Stimmen verlor. Ein solches Szenario könnte auch bei der Gemeinderatswahl 2025 möglich sein. Allerdings müsste die FPÖ ihre Stimmen mehr als verdoppeln und die ÖVP gleichzeitig stark verlieren, um die Führungsrolle zu übernehmen.

Dies ist zwar unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich – insbesondere wenn:

• Lokale Themen wie Sicherheit, Teuerung oder Migration im Wahlkampf dominieren.
• Die Mobilisierung der FPÖ-Wähler besser gelingt als die der ÖVP.
• Protestwähler von der Bundespolitik der ÖVP enttäuscht sind.

Wie könnte sich das auf die Gemeinderatswahl auswirken?

• ÖVP: Die Volkspartei muss Verluste kompensieren. Trotz traditionell starker Positionen in Mautern ist ein Rückgang in Stimmen und Mandaten nicht auszuschließen.
• SPÖ: Die Sozialdemokraten könnten ihr stabiles Plus aus der Nationalratswahl nutzen, um ihre Erfolge von 2020 auszubauen.
• FPÖ: Mit ihrem deutlichen Stimmengewinn auf Bundesebene hat die FPÖ gute Chancen, verlorene Mandate zurückzuerobern und ihren Einfluss zu stärken.
• NEOS: Mit ihrem lokalen Debüt könnten die NEOS Wähler ansprechen, die nach einer Alternative suchen.
• Bürgerliste: Die BL steht weiterhin unter Druck und wird sich stark positionieren müssen, um Stimmenverluste zu verhindern.

Ausblick auf 2025

Die Gemeinderatswahl 2025 wird ein Test für die politische Stimmung in Mautern und ganz Niederösterreich. Während die ÖVP um ihre Führungsrolle kämpft, könnte die FPÖ von ihrem Rückenwind profitieren und den Abstand zur ÖVP deutlich verringern – mit einer Außenseiterchance, sie sogar zu überholen. Gleichzeitig könnte die SPÖ ihre Position als zweite Kraft weiter ausbauen, und die NEOS könnten mit frischen Ideen erstmals in den Gemeinderat einziehen.