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Neuerungen im Kamptal: Bio- oder Nachhaltigkeitszertifizierung für alle Weine ab 2025 Pflicht

Ab dem Jahrgang 2025 müssen alle Weine des Kamptals biologisch oder nachhaltig zertifiziert sein. Die neuen Regelungen setzen auf ökologische Zukunft und klare Herkunftsprofile für die internationale Vermarktung.

Das Kamptal, eine bedeutende Weinregion in Niederösterreich, hat kürzlich umfassende Änderungen für seine Herkunftsweine eingeführt. Mit einem klaren Fokus auf Nachhaltigkeit und ökologische Bewirtschaftung müssen ab dem Jahrgang 2025 alle Weine, die das Label „Kamptal DAC“ tragen, entweder biologisch oder nachhaltig zertifiziert sein. Diese Maßnahme stellt einen wichtigen Schritt in Richtung einer umweltfreundlicheren und zukunftsfähigen Weinproduktion dar. Insgesamt bewirtschaften rund 550 Weingüter die 3.560 Hektar große Rebfläche der Region.

Mit vereinten Kräften für eine ökologische Zukunft – die Obmänner des Regionalen Weinkomitees Kamptal, v.l.n.r.: Alwin
Jurtschitsch (Obmann-Stellvertreter,) Rudi Rabl (Obmann) und Wolfgang Groll (Obmann-Stellvertreter) © Robert Herbst

Strengere Regeln für Herkunftsbezeichnungen

Ab dem Jahrgang 2024 gelten ebenfalls neue Anforderungen für die Herkunftsbezeichnungen. Nicht nur Weine mit der Bezeichnung „Kamptal DAC“, sondern auch Ortsweine und Riedenweine müssen künftig die DAC-Bedingungen erfüllen. Damit sind stilistische und sortenmäßige Vorgaben gesetzlich für kleinere Herkunftseinheiten definiert. Dies verbessert die klare Erkennbarkeit der Herkunft und die Einhaltung der Appellationsregeln.

Fokus auf Burgundersorten und klare Etikettierung

Erstmals werden die Burgundersorten Chardonnay, Weißburgunder und Grauburgunder offiziell in das Rebsortiment der Kamptal-Weine aufgenommen. Diese Maßnahme soll der klimatischen Entwicklung Rechnung tragen und das Sortenspektrum erweitern. Zusätzlich wird festgelegt, dass der Name der Herkunft, wie Kamptal oder der spezifische Ortsname, auf dem Etikett mindestens doppelt so groß wie die Rebsortenbezeichnung dargestellt werden muss. Diese Klarheit auf den Flaschenetiketten unterstreicht die Bedeutung der regionalen Identität und soll die Wiedererkennbarkeit der Weine fördern.

Einheitliche Kommunikation für ein gestärktes Profil

Rudi Rabl, Obmann des Regionalen Weinkomitees Kamptal, betont die Bedeutung dieser gemeinschaftlichen Anpassungen: „Herkunftsvermarktung ist eine gemeinsame Anstrengung, und es ist wesentlich, dass jedes Weingut im Gebiet von der gemeinsamen Kommunikation profitieren kann.“ Mit den neuen Vorschriften wird das Kamptal auf nationalen und internationalen Märkten ein noch deutlicheres Profil erhalten und seine Stellung als exportstarke Region festigen. Schon jetzt beträgt der Exportanteil der Kamptal-Weine über 25 %.

Über das Kamptal

Das Kamptal ist das drittgrößte Weinbaugebiet Österreichs. Es zeichnet sich durch eine Anbaufläche aus, die zu 55 % mit Grünem Veltliner und zu 10 % mit Riesling bepflanzt ist. Der Anteil der Burgunder-Sorten, der derzeit 5 % beträgt, wird aufgrund der klimatischen Veränderungen voraussichtlich steigen. Aktuell tragen rund 40 % der Weine des Kamptals das Kamptal-DAC-Siegel; Weine, die nicht diesen Regelungen entsprechen, werden unter der Herkunftsbezeichnung „Niederösterreich“ vermarktet.


Die Einführung dieser Neuerungen zeigt das Engagement der Winzer und der Verantwortlichen im Kamptal für eine nachhaltige Zukunft und für die Stärkung der regionalen Weinkultur. Mit einem klaren Herkunftsprofil und einem Fokus auf biologische Bewirtschaftung setzt das Kamptal Maßstäbe für den österreichischen Weinbau und darüber hinaus.

Redaktion Stadtradio Krems

Redaktion Stadtradio Krems

Tobias Winkelhofer

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