Auf Grundlage eines nun vorliegenden geologischen Gutachtens umfassen die vorgesehenen Schutz- und Sicherungsmaßnahmen mehrere Punkte. Die ursprünglich geplante Dauer von sechs Monaten könnte sich aufgrund der Wetterbedingungen verlängern. „Sollte ein strenger Winter eintreten, könnte es länger dauern, das müssen wir ehrlich zugeben“, erklärte der für den Verkehr zuständige Landeshauptfrau-Stellvertreter Udo Landbauer (FPÖ) im Landhaus St. Pölten.
Zunächst müsse der Felsbereich um die Abbruchstelle gesichert und das herabgestürzte Material im Hang beseitigt werden, betonte der FPÖ-Politiker. Der Baustart ist nach der Auftragsvergabe im Oktober vorgesehen. „Die dauerhafte Sicherheit der Verkehrswege muss gewährleistet sein“, hob Landbauer hervor.
Kleinsprengungen erforderlich Mehrere Sicherungsschritte sind notwendig. Geplant ist eine Felsvernetzung mit etwa 1.000 Quadratmetern Steinschlagschutz. Dafür sollen rund 120 Felsnägel eingebracht werden. Zusätzlich werden im Felsbereich etwa 20 Stabanker mit einer Länge von je zehn Metern installiert. Ein freiliegender Gesteinsblock mit einem Volumen von etwa 125 Kubikmetern muss außerdem durch gezielte Kleinsprengungen zerteilt und entfernt werden.
Nach Abschluss dieser Arbeiten kann die im Hang abgelagerte Sturzmasse mit einem Schreitbagger abtransportiert werden. Aufgrund des steilen und schwer zugänglichen Geländes wird der Bagger durch ein Stahlseil bzw. eine Seilwinde gesichert. Möglicherweise werden für die endgültige Räumung der Straße zusätzliche Steinschlagschutzzäune als Zwischenbarrieren im mittleren und unteren Bereich des Hangs erforderlich.
Hundert Lkw-Fahrten mit Gestein Nach Abschluss der Sicherungsmaßnahmen, die unter Begleitung von Experten erfolgen, kann die Straße innerhalb von maximal zwei Monaten von Gesteinsmassen befreit werden, so Landbauer. Insgesamt müssen 10.000 Tonnen Material abtransportiert werden, was 500 bis 750 Lkw-Fahrten entspricht. Der Fortschritt der Arbeiten wird auf einer Internetseite dokumentiert und öffentlich zugänglich gemacht.
„Es handelt sich um eine instabile Stein- und Blockhalde, die nicht standsicher ist und abzustürzen droht“, betonte der FPÖ-Landesvize. Der Schutz der Arbeiter habe oberste Priorität. „Es wäre unverantwortlich, jemanden direkt unter die Abbruchstelle zu schicken, da dort rund 900 Kubikmeter Sturzmaterial liegengeblieben sind.“
Sanierungskosten in Millionenhöhe Die Arbeiten müssen daher von oben nach unten durchgeführt werden, erklärte auch der Ingenieurgeologe Martin Müllegger. Bisher wurden laut Straßenbaudirektor Josef Decker 8.500 Arbeitsstunden geleistet. Neben den Straßenmeistereien Melk und Lilienfeld waren auch Spezialfirmen im Einsatz. Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf geschätzte 2,5 Millionen Euro und liegen damit im vorgegebenen Rahmen.