Rund 150 Arbeiter von Ardo Austria Frost in Groß-Enzersdorf legten heute Morgen um 10 Uhr ihre Arbeit nieder. Diese Arbeitsniederlegung soll bis zum Ende der Spätschicht dauern. Auslöser für den Warnstreik ist die Weigerung der Werksleitung und der Konzernspitze, über eine betriebsinterne Lohnerhöhung mit dem Betriebsrat zu sprechen. Die Arbeiter fordern angesichts der starken Belastungen durch die Inflation eine Netto-Lohnerhöhung von 200 Euro pro Monat.
„Seit Wochen erhalten wir lediglich Ausflüchte und werden mit unseren Forderungen ständig vertröstet. Das ist nicht akzeptabel, wenn man bedenkt, dass wir maßgeblich zu einem Konzerngewinn von 17 Millionen Euro beigetragen haben. Wir verlangen ernsthafte Verhandlungen“, äußerte sich Dietmar Breiner, Vorsitzender des Arbeiterbetriebsrats.
Patrick Slacik, PRO-GE-Landesgeschäftsführer, ergänzt: „Das klare Ziel des Streiks ist eine Lohnerhöhung von 200 Euro netto monatlich. Betriebsrat und Gewerkschaft sind stets für seriöse Verhandlungen offen. Wenn es jedoch am Dienstag weiterhin keine Angebote von der Geschäftsführung gibt, wird die Belegschaft ab Mittwoch erneut Maßnahmen ergreifen. Ein ausgedehnter Arbeitskampf und Produktionsausfälle könnten dann folgen.“
Ardo ist der führende Tiefkühlgemüseproduzent in Österreich. Die Arbeit, sei es in der Produktion oder im Tiefkühllager, ist anspruchsvoll und erfordert ein hohes Maß an Flexibilität von den Mitarbeitern. In Groß-Enzersdorf werden in bis zu vier Schichten Produkte für bekannte Marken wie Iglo sowie für Supermarktketten wie Hofer, Billa und Spar hergestellt. Circa 300 Landwirte aus dem Marchfeld beliefern Ardo regelmäßig mit Rohstoffen wie Erbsen, Karotten und Spinat.
Fotos: © PRO-GE