Die Baumaßnahmen in Raasdorf sorgen für Aufregung unter den Autofahrern des Marchfelds. Die Sperrung des Ortszentrums hat viele Fahrer dazu gezwungen, Umwege von bis zu zwölf Kilometern in Kauf zu nehmen. Ein empörter Leser der „Krone“ äußerte sein Unverständnis darüber, warum nicht alternative Routen durch Umwandlung von zwei Nebenstraßen in Einbahnstraßen geschaffen wurden. Dadurch würde der Verkehrsstau, der sich nun bis nach Wien erstreckt, vermieden.
Walter Krutis, der Bürgermeister von Raasdorf, hat jedoch eine andere Perspektive. Er betont, dass Wien die einzige Großstadt ohne vollständigen Umfahrungsring ist und erwähnt seine erfolglosen Gespräche mit Ministerin Gewessler in dieser Angelegenheit. Krutis ist besonders besorgt über die enorme Verkehrslast, die Raasdorf, ein Dorf mit nur 700 Einwohnern, täglich bewältigen muss: „Wir werden von Pendlern und Menschen, die dem Wiener Parkpickerl entfliehen wollen, geradezu überschwemmt. Selbst Kirchgänger haben Schwierigkeiten, einen Parkplatz zu finden.“ Bei einem Aufkommen von 20.000 Fahrzeugen pro Tag hält er es für unverantwortlich, ungeeignete Nebenstraßen übermäßig zu belasten.
Inmitten der Kontroverse hat Krutis jedoch eine ermutigende Nachricht für die Bürger: Nach intensiven Verhandlungen gelang es ihm, die voraussichtliche Bauzeit auf lediglich zweieinhalb Monate zu reduzieren.